Logopädie hilft

Zur finanziellen Situation von Logopädinnen und Logopäden

Selbstständige Logopäden in Westfalen-Lippe haben bei gesetzlich Versicherten einen Umsatz von rund 36 € je Therapieeinheit (45 Minuten am Patienten, zuzüglich 10 Minuten Vor- und Nachbereitung und Organisation)

Wir erhalten keine Vergütung für:

  • Verpflichtende Fortbildungen
  • Arztberichte
  • Interdisziplinären Austausch
  • Fallbesprechungen
  • Kurzfristige Ausfälle von Patienten (Absagen)
  • Die Versorgung von Inklusions- und Integrativkindern nach Heilmittel-Richtlinie § 11 in Tageseinrichtungen (Zeit, Fahrtkosten, Mehraufwand für Material etc.)

Eine qualitativ gute, patientenadäquate Praxisführung ist unter den derzeitigen Rahmenbedingungen gefährdet.

Die niedrige Vergütung liegt unter der Inflationsrate, d.h. wir verdienen immer weniger. Die Kosten der Praxen mit Miete, Strom, Heizung Mobiliar und Therapie-und Tests, sowie Fortbildungen steigen stetig an. Diese ungünstige Entwicklung können wir nur begrenzt durch mehr Arbeit auffangen. Da wir in festen Zeitintervallen arbeiten ( 30 oder 45 Minuten) können wir unser Arbeitspensum kaum steigern und eine Therapie um 21 Uhr macht für beide Seiten keinen Sinn. Die erhöhte Belastung der Therapeuten ist auf längere Sicht nicht tragbar. Finanzieller Spielraum, der in Fortbildung, Inventar, Therapiematerial, Geräte und weitere Maßnahmen der Qualitätssicherung investiert werden könnte, schwindet bzw. ist nicht mehr vorhanden.

Angestellte in freien Praxen bekommen einen Bruttolohn zwischen 9 und 13 Euro je Stunde unabhängig vom Ausbildungsweg (Fachschulabschluss, Bachelor oder Master), auch deren Situation können wir nur verbessern, wenn sich etwas ändert.

Daher fordern wir eine faire Bezahlung für gute Arbeit! Dafür muss unsere Preisentwicklung losgekoppelt werden von der Entwicklung der Grundlohnsumme.

Die Grundlohnsumme ist die Summe der Löhne aus der Krankenversicherungbeiträge geleiset werden. Das Geld fießt in den Gesundheitsfonds, dieser trägt die anfallenden Kosten im Gesundheitswesen.

Langfristig droht eine mangelhafte logopädische Versorgung (insbesondere in ländlichen Gegenden) auf Grund unzureichender Wirtschaftlichkeit durch:

  • Die mangelhafte Grundvergütung
  • Mangelhafte Bezahlung von weit entfernten Hausbesuchen
  • Den hohen unbezahlten, bürokratischen Mehraufwand
  • Deckelung der Ärzte durch Budgetierung
  • Prüfungs- und Regressangst der verordnenden Ärzte (Hausärzte müssen mit geringeren Richtgrößen auskommen und kompensieren gleichzeitig fehlende Facharztpraxen)

Deshalb brauchen wir eine Abkopplung von der Grundlohnsumme, um eine wirtschaftliche Vergütung verhandeln zu können.

Nur wenn die Grundlohnsummen-Anbindung aufgehoben wird, gibt es eine faire Chance für die Verbände, zugunsten der Berufsangehörigen in Verhandlungen oder Schiedsverfahren eine sachgerechte Vergütung durchzusetzen und damit die sichere und langfristige Versorgung der Bevölkerung mit Logopädie zu gewährleisten.

Logopädie sichert Gesundheit und Lebensqualität!

Aktuelle Lage
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Unter folgendem Link finden Sie die Informationen als PDF-Datei zum Download.

Infos zur Situation der Logopädie